Mittwoch, 22. Juli 2015

Windel - Windel - Töpfchen

In meinem letzten Posting ging es ja um das Thema "Stoffwindeln".

Zugegeben, ich benutze die üblichen Wegwerfwindeln. Nicht gerade ökologisch, aber nunmal (leider) sehr praktisch für "faule" Muttis wie mich. ;)

Da BabyJonas ja noch ein Baby ist, werde ich auch die nächsten Jahre nicht ums Wickeln und den Windeleinkauf drumrum kommen. 
Aber dafür macht Matthias jetzt den nächsten großen Schritt zum groß werden: Das Töpfchen! 
Obwohl es in unserem Fall doch eher die Toilette ist. :) 



Kurz nach unserem Umzug fing Matthias (damals knapp 2 Jahre) an, sich für die Toilette zu interessieren. Er konnte Stunden damit verbringen die Spülung zu drücken oder Klopapier runter zu spülen. 
Ich hab mich dann ein bisschen umgeschaut und schließlich so einen 3in1-Toilettentrainer gekauft, was zwar eine witzige Idee war, aber sich zum Schluss nur als Töpfchen eignete, da unsere Toilette für dieses Ding zu niedrig hängt und der Sitz auch nicht richtig auf die Klobrille passen wollte. 

Das Interesse am Miniklo wie auch an der Toilette war dann kurz drauf auch verflogen. 

Im Internet liest und sieht man dann ja vieles an Tipps. 
Sinnvoll ist auf jeden Fall die Auflistung, woran man merkt, dass das Kind bereit für die Toilette ist. So eine Liste findet man zum Beispiel auf Eltern.de. Dann gibt es noch unmengen an Hinweisen und Ratschlägen, wie man sein Kind zur Sauberkeit "erzieht". 
Was die wenigsten zu wissen scheinen: diese so genannte "Sauberkeitserziehung" ist Mumpitz. Außer vielleicht diese Sache mit der Windelfreiheit von Anfang an, aber das ist was anderes, weil die Kinder von geburt an selten bis nie eine Windel tragen.

Naja, das ein Kind auf die Toilette gehen kann, hat nichts mit "Erziehung" zu tun. Es kommt auf die Entwicklung des Kindes an...oder anders: wenn das Hirn noch nicht richtig verdrahtet ist, läuft da nix. 

Und woran merkt man jetzt, dass das Kind aufs Klo gehen kann? 

In der Regel sagt und zeigt das Kind es dann. 
Es interessiert sich für die Toilette und die Abläufe, es setzt vielleicht Teddy oder Püppi aufs Klo, es drückt gefühlt 50.000 die Klospülung, es kann sich selbst die Hose runter und wieder hoch ziehen, oder ganz einfach und oft gehört "Mama, ich möchte jetzt aufs Klo gehen!" 
Jaa, auch solche Kinder soll es geben. ;) 

Für uns Eltern ist auf jeden fall ganz wichtig: ruhig bleiben, Geduld haben und uns nicht verrückt machen lassen
Supereltern und (Schwieger-)Eltern können das besonders gut! 
Und wenn Karl-Friederich oder Maxima-Chantal schon mit 2 aufs Töpfchen gegangen sind und auch sonst nicht mehr in die Hose machen, dann ist das eben so. Die sind dann bestimmt auch große Superhirne, können mit 3 die Wurzel aus Pi berechnen, mit 4 ganze Romane schreiben und sprechen spätestens mit 6 fließend Englisch und Chinesisch in 3 Dialekten. :D 
Wenn die eigenen (Schwieger-)Eltern dann auch noch damit anfangen, dass sie uns damals nicht in den Kindergarten bringen konnten bis wir trocken waren,...tja, so war das...damals(!).
Diese Zeiten, in denen im Kindergarten nicht gewickelt wurde, sind schon sehr lange vorbei. In meinem Fall mindestens etwa 25 Jahre. 

Bis ein Kleinkind wirklich durchgehend trocken ist, ist es mindestens 6. Und bis dahin kann es immer mal wieder passieren, dass was in die Hose oder ins Bett geht. Das ist ganz normal und sollte auch nicht bestraft werden, dass macht es nur noch schlimmer.

Und wenn es soweit ist, dass unsere lieben Kleinen aufs Klo gehen wollen/sollen, bitte auch bloß keinen Druck machen. 
Das kann erst recht in die Hose gehen und schlimmstenfalls mit Verstopfung und vielen Tränchen Enden. Bitte glaubt mir, ich spreche da aus Erfahrung. 
Gerade was den Stuhlgang betrifft, kann es passieren, dass es dem Kind Probleme macht in die Toilette zu machen und das es lieber noch in die Windel drücken möchte. Das sollte dann okay sein und man erklärt seinem Kind am besten, dass es Bescheid geben muss wenn es im Bauch drückt, damit man rechtzeitig eine Windel anziehen oder aber vielleicht doch aufs Klo gehen kann. Hier sind Trainingswindeln besonders praktisch, weil die sich wie Unterhosen anziehen lassen. 

Und wenn es dann geklappt hat darf ausgiebig gelobt und vielleicht auch belohnt werden! Die Kleinen brauchen das am Anfang, damit sie die Toilette auch wirklich mit einem guten Gefühl verbinden. 
Am besten lasst ihr sie/ihn dann vor dem Spülen nochmal ins Klo gucken, was sie da produziert haben. Kinder finden sowas höchst interessant und überhaupt nicht eklig. Und wer eh schon täglich Windeln wechselt, den stört dieser Anblick dann auch nicht mehr, oder? ;) 

Auf YouTube gab es mal auf dem Kanal von "NewMamas World" ein Video für ein Toiletten-Notfall-Set für unterwegs, das ich jetzt grade leider nicht finden kann. So ein "Notfall-Set" werd ich mir jetzt wohl auch noch zusammenstellen, denn Matthias geht jetzt auch aufs Klo, nachdem wir einen ganz tollen Familienklositz gekauft haben. Die liegen bei etwa 50€, je nach Ausführung und Marke kann es aber auch teurer sein. 
Wir machen es jetzt mehr oder weniger wie die Schweden und lassen Matthi aber trotzdem Zeit. Seit ein paar Tagen trägt er die meiste Zeit des Tages keine Windel mehr und geht auch aufs Klo. Mal geht er von selbst, mal muss an ihn erinnern...und trotzdem hab ich wohl doch irgendwo einen Fehler gemacht, denn seit ein paar Tagen ist er verstopft. :( 
Aber auch das bekommen wir irgendwie wieder hin! 

So, ich hoffe, ich konnte euch ein kleines bisschen helfen und etwas Stress nehmen. 

Es ist leicht gesagt und trotzdem wahr: setzt eure Kinder und euch selbst nicht unter Druck, nehmt die Sache ganz entspannt und es klappt früher oder eben später (fast) ganz von alleine. 

Ich wünsch euch alles Liebe! 
Bis zum nächsten Post

Eure Gothmami